Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinderfüße vor allem Bewegungsfreiheit, Bodenkontakt und viele Reize. Denn Muskeln, die nicht beansprucht werden, verkümmern. Regelmäßiges Barfußlaufen ist gesund, am Besten auf weichem und unebenem Boden. Der Sommer ist eine gute Gelegenheit barfuss unterwegs zu sein. Es lohnt sich, im Garten und auf sauberen Wiesen auf Schuhwerk zu verzichten. Aber auch in der Wohnung sollte man öfter mal auf Hausschuhe verzichten. Auf den Zehenspitzen ins Bad und auf den Hacken zurück ins Kinderzimmer, Laufen auf den Innen- und den Außenkanten stärkt den Fuß und wenn die ganze Familie mitmacht, fällt Kindern das Training leichter und trainiert auch gleich erwachsene Füße.
Experten-Tipps: Worauf es beim Barfuß laufen ankommt
Kinderschuhe sollen vor Kälte, Verletzung oder Schmutz schützen. Sie haben keine Stützfunktion, wie viele Eltern meinen. Der richtige Schuh passt sich der Bewegung des Fußes an, nicht umgekehrt X-Beine, nach innen geknickte Füße, Stolpern über den großen Zeh - das alles ist je nach Entwicklungsphase normal. Im Zweifelsfall sollte man mit seinem Kind einen Kinderorthopäden aufsuchen. Einlagenversorgung ist in den wenigsten Fällen notwendig und sollte immer mit begleitender Fußgymnastik und unter regelmäßiger Kontrolle erfolgen.
Bundesweiten Studien zufolge trägt fast jedes 3. Kind zu kleine Kinderschuhe. Kleinkinder sagen selten, wenn sie der Kinderschuh drückt, denn ihre Knochen sind noch weich und verformbar. Sie reagieren auf Druck relativ schmerzunempfindlich, da sich das Nervensystem und die Empfindlichkeit noch entwickeln. Aber Kinderfüße wachsen schubweise, bis zu drei Größen pro Jahr. Da können Kinder selbst aus neuen Schuhen schnell wieder herausgewachsen sein. Erst mit circa 16 Jahren haben Füße ihre Entwicklung abgeschlossen und die endgültige Form und Festigkeit. Die Folge zu klein gewordener Kinderschuhe ist, dass sich die Kinderfüsse der Schuhform anpassen und sich Fehlstellungen entwickeln. Da hilft nur: regelmäßig messen, mindestens einmal im Halbjahr und das natürlich ohne Schuh am Fuß.
Kinderschuhe erst messen, dann auswählen!´Tipp: Vor dem Kauf einen Fußabdruck auf Pappe machen und dann ausschneiden. Diese Schablone muss ohne Quetschen und Schieben in den neuen Schuh passen. Schuhfachgeschäfte haben in der Regel auch spezielle Messeinrichtungen für diesen Zweck. Fragen Sie also vor dem Kauf neuer Schuhe ruhig mal nach einem Innenmessgerät, denn die Innengröße entspricht nur selten der Außengröße. Besonders wichtig bei kleinen Kindern: Das herkömmliche Nachfühlen des großen Zehs im neuen Kinderschuh reicht nicht aus, viele Kinder ziehen den Zeh zurück oder mogeln, wenn ihnen der Schuh zum Beispiel besonders gut gefällt. Generell gilt bei Kauf von Kinderschuhen:
: So funktioniert das WMS-Kinderfuß-System
Auch Kinderschuhe brauchen eine Pause zum atmen und auslüften. Das ist wichtig, um das gute Fussklima zu erhalten. Fußnägel geben häufig Aufschluss über den Zustand der Füße. Krallennägel oder zerriebene Nägel deuten nicht selten auf zu kleine und zu enge Schuhe hin. Denken Sie daran: nicht nur Schuhe, auch Socken müssen passen! Die Fußnägel sollten nicht zu kurz geschnitten werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Haut um das Nagelbett herum entzündet. Die Nägel werden weder eckig noch rund, sondern der Nagelbeere folgend geschnitten. Im Schwimmbad gilt, Badeschuhe tragen und Desinfektionsdüsen meiden, da sie häufig Sammelstelle von Bakterien und Pilzen sind. Die Zwischenräume zwischen den Zehen gründlich trocknen. Schwielen, Druckstellen und Hornhaut an zarten Kinderfüßen sollten eine gründliche Überprüfung des Schuhwerks zur Folge haben